"Das 8. Jahrhundert ist gekennzeichnet von fränkischen Versuchen, das sächsische Stammesgebiet ins Reich einzugliedern. Die zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Karl dem Großen und den Sachsen gipfelten in den für Karl siegreichen Sachsenkriegen (772-804).
Nach [diesem Krieg] ließ Karl zur Grenzsicherung gegen die benachbarten Slawen zwei Kastelle an der Elbe errichten[...]. Die Kastelle wurden damals noch nicht namentlich genannt, erst zwei Jahre später war die Rede vom castellum hohbuoki [...]."
"Die Vietzer Schanze ist die einzige Befestigung an der Mittelelbe, deren Grundriss rechteckig ist. Sie liegt am nördlichen Steilufer des Höhbecks, und jeder Ortskundige kennt den schönen Blick über die Elbe, den man von dort genießen kann. Der malerische Blick von heute ermöglichte einst jedoch die Kontrolle über weite Teile des Elbtales.
Die Wallanlage war immer als Menschenwerk bekannt, doch in Vergessenheit war geraten, wer sie erbauen ließ. Seit dem 19. Jahrhundert brachte man sie mit dem "Höhbeck-Kastell" in Verbindung. Nicht nur die außergewöhnliche Form und die Lage an der Elbe boten Argumente für diese Interpretation, sondern auch die Bezeichnung hohbuoki, die sich unschwer im heutigen Namen Höhbeck wiederfinden lässt.
Im Herbst 2008 konnten bei Ausgrabungen verkohlte Hölzer aus der Wallbefestigung dendrochronologisch (Jahrringdatierung) datiert werden [...]. Es kann folglich als gesichert gelten, dass es sich um das castellum hohbuoki Karl des Großen handelt."
*Auszug aus dem Buch Archäologische Streiflichter vom Höhbeck (Jens Schneeweiß)
Urlaub an der Elbe